Am letzten Freitag fuhren sechs unserer Judokids nach Greifswald, um unter dem gestrengen Auge des Prüfers Ralf Wilke ihre Prüfung zum nächsthöheren Kyu abzulegen. Ralf nahm sich diese Stunde Zeit, obwohl er mit den Vorbereitungen zur NODEM U15 genug um die Ohren hatte. Alle Schützlinge konnten Ralf mit guten Leistungen überzeugen und dürfen von nun an eine neue Gürtelfarbe tragen. Beim Überreichen der Urkunden gab es von Ralf zusätzlich nützliche Hinweise in Bezug auf mögliche Verbesserungen. Danach ging es für die Meisten ab ins Wochenende. Nur Lilly hatte am Samstag noch eine Aufgabe in Judodingen zu bewältigen. Sie hatte sich Mitte Mai als Landesmeisterin in der U15 für die NODEM qualifiziert und wollte sich nun auch den Titel der Nordostdeutschen Meisterin erkämpfen. Dazu ging`s am Samstagmorgen ins Schönwalde-Center nach Greifswald. Als Partnerin in der Aufwärmphase stand Lilly ihre Schwester zur Seite, welche sich ein ums andere Mal umhauen ließ. Nach der Eröffnung wurden die Listen ausgehangen und es wurde klar, dass es bis zum Aufruf lange dauern würde. In der Gewichtsklasse bis 33 kg fand sich lediglich eine Gegnerin und die schwach besetzten Gewichtsklassen werden ja üblicherweise erst zum Ende hin ausgekämpft. Also hieß es warten. Nach 3,5 Stunden war es endlich soweit. Es galt, die inzwischen aufgekommene Müdigkeit abzuschütteln und vom ersten Moment Vollgas zu geben. Lilly brauchte einen kleinen Moment länger dazu, was ihrer Gegnerin zugute kam und diese sich gleich beim ersten Angriff mit Wazari in Führung brachte. Nun war Lilly wachgerüttelt und war auf der Hut. Den nächsten O uchi Gari Angriff konterte sie kraftvoll mit Ko soto Gari, der ihr selbst einen Wazari und damit den Ausgleich brachte. Im weiteren Verlauf entspann sich ein Kampf auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen am Boden für Lillys Gegnerin. Diese Stärke nutzte sie dann auch aus und brachte Lilly in eine Festhalte. Die Befreiungsversuche sahen recht vielversprechend aus, waren aber letzten Endes nicht von Erfolg gekrönt. Nichtsdestotrotz war es wieder ein wichtiges Turnier für Lilly und sie zeigte, dass sie durchaus das Zeug zu mehr hat. Auch für uns Trainer war der Wettkampf sehr lehreich, zeigte er uns doch, dass wir besonders der Bodenarbeit mehr Zeit widmen müssen, um unsere Sportler dafür besser vorzubereiten. Nun geht es in die wohlverdiente Sommerpause. Im Herbst kann es kraftvoll weitergehen - dann mit hoffentlich mehr Sportlern bei der LEM U13 in Stralsund.