Sommerliche Nachlese 1: Paddeltour 2015 – in sechs Tagen von Seedorf nach Menzlin

Nachdem nun der Sommer bereits eine nebelferne Erinnerung und schon der erste Schnee gefallen ist, soll dieser Artikel über die diesjährige JSV-Paddeltour nochmal die sonnendurchwärmten Tage im August ins Gedächtnis rufen. Über die gesamte Woche wurde ein Logbuch geführt, für das die Teilnehmer jeden Abend zeichneten oder aufschrieben, was für sie das Wichtigste an diesem Tag gewesen war. Die nun folgenden Tagesberichte sind dem Logbuch entnommen.

Montag, 10.08.2015

Sommer, Sonne, Sonnenschein... Gut gelaunt trafen wir uns alle bei Kathrin und Reiner, um gemeinsam zur alljährlichen Paddeltour aufzubrechen. Gepäck und Mitfahrer alle verteilt – und los ging es nach Seedorf an den Malchiner See. Nach zweistündiger Fahrt kamen wir am Campingplatz Seedorf bei gefühlten 40°C an. Der Zeltaufbau war sehr schweißtreibend. Zur Belohnung gab es nach getaner Arbeit ein supererfrischendes Bad im wunderschönen Malchiner See. Hungrig traten wir den Rückweg an. Steffen und Reiner bereiteten uns ein Abendbrot zu, nämlich Nudeln mit Tomatensoße. Lecker!!! Für den Abwasch waren die Kinder zuständig. Satt und zufrieden ließen wir den Abend ausklingen mit großer Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem es endlich aufs Wasser gehen soll.
Silja

Dienstag, 11.08.2015

Von Seedorf nach Malchin.

Der Tag begann mit einem Paukenschlag – gegen 4 Uhr wurden wir durch Blitz und Donner geweckt. Welch Wiederholung der Ereignisse – auch letztes Jahr hatten wir die erste Nacht zumindest partiell im Auto verbracht. Dieses Mal hatten wir etwas mehr Glück – dem Gewitter ging deutlich schneller die Puste aus und ließ uns noch etwas ruhen,. Unser zweiter Start in den Tag verlief wesentlich freundlicher – das Frühstück aßen wir im angenehm warmen Sonnenschein. Dann nahm der Tag seinen Lauf – duschen, Sachen & Zelt einpacken, Boote beladen und Abfahrt! Mit etwas mehr Routine wird dieser Prozess ab morgen sicherlich auch nicht mehr vier Stunden in Anspruch nehmen. Mit sechs Booten stachen wir in den Malchiner See. Nach einigen Startschwierigkeiten gelang es allen Bootsbesatzungen, zum Gleichtakt unter ziemlich heißer Sonne zu finden. Nach der Überquerung des Malchiner Sees fuhren wir über die Westpeene gen Malchin. Neben Haubentauchern und Seerosen begegneten uns viele  Muscheln, die an der Wasseroberfläche trieben. Lorenz lieferte die Erklärung – das Wasser wäre zu warm und führe daher zum Muschelsterben. Aha, wieder etwas gelernt. Reisen bildet eben. Das letzte Stück forderte von allen nochmal Durchhaltevermögen – trotz Hunger und Müdigkeit. Sogar Rennen konnten kurz vor Schluss noch ausgetragen werden. Gegen 16 Uhr legten wir beim Malchiner Kanuclub an. Vor die Belohnung – das leckere Abendessen – hatte der liebe Gott leider den Zeltaufbau und die Vorbereitungen gestellt. Aber auch diese Aufgaben wurden zähneknirschend bewältigt. Endlich – von Reiner gegrilltes Grillgut! Mmh, lecker! Die Laune aller besserte sich schlagartig und die Energie reichte sogar fürs Volleyballspielen und „Werwolf“-Spielen. Dabei hatten alle sehr viel Spaß – egal, ob als Mitspieler oder Zuschauer. Somit ging der zweite Tag, der etwas rumpelig begann, harmonisch im Abendsonnenlicht zuende.
Tanja

Mittwoch, 12.08.2015

Nach einem frühen Start und Frühstück im Freien ging es pünktlich zwei Minuten vor zehn Uhr von Malchin los. Obwohl die Sonne nicht schien, waren alle frohen Mutes. Auf dem Kanal ging es in allen Booten gut voran. Zwischendurch gab es immer mal wieder kleine Sprints. An der Einfahrt zum Kummerower See kamen uns ein frischer Wind und recht hohe Wellen entgegen, Der Empfehlung eines Kajakfahrers, am linken Ufer des Sees weiter zu fahren, konnten wir leider nicht nachkommen, da unser Zeltplatz rechtsseitig lag. Nach frei Kilometern abenteuerlichen Wellenreitens stoppten wir in Kummerow. In einer Schutzhütte wurde bei Obst und Wurst sowie Kaffee bzw. Tee beraten, wie es weitergehen soll. Da der Wind nicht nachließ und es zu regnen begann, wurde beschlossen, die Boote per Trailer abholen zu lassen. Gesagt, getan. Die ersten Ankömmlinge bauten dann das Lager auf und als alle da waren und das Camp stand, ging es zum Baden. Den Nachmittag verbrachten die Kinder damit, „Werwolf“ zu spielen, Holz zu sammeln und die Gegend zu erforschen. Steffen und Reiner kümmerten sich derweil um das Abendbrot. Der dargereichte Kesselgulasch schmeckte ausgezeichnet und die Meisten holten mehrmals Nachschlag. Der restliche Abend verging beim Volleyballspielen oder Bestaunen des wunderbaren Sonnenuntergangs. Hoffentlich ist das ein gutes Zeichen für den morgigen Tag.
Jens

Donnerstag, 13.08.2015

Heute morgen, als wir in Gravelotte erwachten, schien die Sonne und es war windstill. Also begannen wir ganz in Ruhe mit dem Tag und frühstückten ausgiebig. Nachdem wir uns gestärkt und unsere – doch recht große – Zeltstadt verstaut hatten, ging es los. Noch eine Etappe auf dem Kummerower See stand an. Von Gravelotte nach Aalbude – oh Mann, hoffentlich spielte der See heute mit und versucht nicht wieder, uns zu versenken! Aber alles war super. Bei minmalem Seegang fuhren wir quer über den See. Dafür brauchten wir gerade mal 45 Minuten; wir waren richtig gut! In Aalbude angelangt, gab es für alle ein Seebezwinger-Eis. Das hatten wir uns auch wirklich verdient!. Unser nächster Rastplatz sollte Trittelwitz sein – die vier Kilometer schafften wir ganz schnell. Alle freuten sich aufs Mittag. Leider hatte die Sche einen kleinen Haken, Ich hatte mich auf der Karte verguckt. Es waren dann doch neun Kilometer. Nachdem wir das Ziel endlich erreicht hatten, waren alle total glücklich, aber auch sehr hungrig. Nach etwa einer Stunde paddelten wir wieder los. Nächster Halt Demmin – unser heutiges Nachtlager. Also nochmal sieben Kilometer gegen den Wind, denn der machte es uns heute nicht so einfach, vorwärts zu kommen. Erschöpft in Demmin angekommen, fielen die Kinder „aus Versehen“ mit Badesachen und Schwimmwesten ins Hafenbecken. Wie so etwas immer passieren kann?! Am Abend zauberte unsere Küchencrew wieder einmal ein super Abendbrot. Es gab riesige Hamburger. Nun ist es 22 Uhr, die Kinder spielen „Werwolf“, aber gleich geht es ins Bett. Morgen können wir ein wenig länger schlafen. Es geht auf eine Kurzstrecke. Ich freu mich auf den morgigen Tag und hoffe, dass der Wind etwas nachlässt oder dreht.
Kathrin

Freitag, 14.08.2015

Wir hatten uns so darauf gefreut, ausschlafen zu können, aber es hat dann doch nicht funktioniert. Nachdem alles gut verstaut war, hat sich die Jugend noch mit Blumen von Herrn Nickel verabschiedet. Voller Freude starteten wir mit Rückenwind zu kürzesten Etappe. Diese Freude hielt aber leider nicht lange vor. In Pensin verspeisten wir die restlichen Burger und die Jugend spielte „Werwolf“. Nach der Pause nahm der Wind immer mehr zu. Wir wurden auf der Peene vom Winde verweht. Weil wir aber ein Team sind, warteten die schnelleren Boote am Freibad. So konnten wir gemeinsam ins Ziel einfahren. Als Lohn wartete ein Eis auf alle. Nach der Anstrengung freuten sich alle auf die Abkühlung in der Peene. Geschniegelt und gestriegelt ging es zum Höhepunkt des Tages ins „Korl Loitz“. Das Essen war so super, dass durch Tellerwanderungen am Ende selbige alle blank waren. RUNDum glücklich rollten wir später in unsere Betten.
Änne

Samstag, 15.08.2015

Sechste Etappe von Loitz nach Gützkow

Wir mussten heute sehr früh aufstehen, da wir einen sehr langen und anstrengenden Tag vor uns hatten (27 km Paddeln...), aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es regnete leicht und gewitterte. Trotz verzögertem Start gab es später eine ausgiebige Mittagspause. Reiner brachte uns die Würstchen, die wir vergessen hatten, freundlicherweise nach und endlich konnte es die leckeren Hot Dogs geben. Danach starteten wir mit neuer Kraft zum nächsten Zwischenziel kurz vor Jarmen. Kurz bevor wir dort ankamen, bemerkten wir, dass wieder ein Unwetter im Anmarsch war. Also beschlossen wir, noch etwas weiter zu fahren, um einen sicheren Unterschlupf zu finden – in unserem Fall die Peenebrücke bei Jarmen (B96). Da saßen wir als wie die Penner unter der Brücke und warteten, bis das Gewitter vorüber war. Na etwa anderthalb Stunden setzten wir unsere Boote wieder ins Wasser und fuhren unter den schönsten Bedingungen zum Etappenziel nach Gützkow. Als wir dort ankamen, erfuhren wir, dass wir heute keine Zelte mehr aufbauen mussten. Dank Kathrin und Reiner konnten wir im wunderschönen Bootshaus vom Kanuclub Gützkow übernachten. Zum Abendbrot gab es leckere Pizza. Als alle satt waren, gingen sich die Kinder waschen, schrieben Tagebuch, spielten noch eine Runde „Werwolf“ und fielen anschließend ins Bett und schliefen. Die Erwachsenen ließen den Tag noch mit einem schönen gemütlichen Beisammensein ausklingen. Ich möchte hier noch einmal sagen, dass ich über die gezeigte Leistung sehr beeindruckt bin.
Steffen

Sonntag, 16.08.2015

Heute war der letzte Tag unser diesjährigen Paddeltour. Nach dem Frühstück beräumten wir unser Nachtlager in Gützkow. Dies dauerte gar nicht lange, da wir ja im Bootshaus geschlafen hatten. Alle in einem Raum! Das war aber gar nicht so schlimm, wie befürchtet... Schon ging es wieder los. Ab in die Boote und vorwärts, Marsch! Sechzehn Kilometer im Sonnenschein und recht ruhiges Wasser bildeten den perfekten Abschluss. Nachdem wir gegen 16 Uhr in Menzlin ankamen, aßen wir den Rest Pizza und spielten „Werwolf“. Da alle Kinder gegen 18 Uhr in Neuenkirchen abgeholt werden sollten, mussten wir uns ziemlich beeilen. Ups – hatten wir doch beim Spielen und Eisessen die Zeit vergessen... Zügig kletterten alle in die Autos und fuhren los. Während unserer Fahrt verloren wir fast noch ein Handtuch, das wir auf dem Anhänger vergessen hatten. Fast pünktlich kamen wir in Neuenkirchen an. Dort warteten schon die Eltern sehnsüchtig auf ihre „Kleinen“. Wir verteilten das Gepäck und entluden die Autos. Ich fand, das war das Anstrengendste heute. So geht auch diese Paddeltour zuende. Jetzt startet die Nachbereitung, aber erstmal ausruhen! Eine Fortsetzung ist natürlich für 2016 geplant. Mal sehen, welche Gewässer wir dann erobern. Ich freue mich auf das nächste Jahr!
Kathrin