...so könnte man das letzte Wochenende zusammenfassen. Die erste Erfahrung war, dass man sehr zeitig aufstehen muss, wenn man bei der Landesmeisterschaft der U13 um Ruhm und Ehre mitkämpfen will. Also machte sich unsere Abordnung, bestehend aus Paul, Leander, Jakob, Luzian und Jazz, pünktlich um 7:00 Uhr nach Rostock auf den Weg. Dort angekommen führte der erste Weg zur Waage. Danach stand fest, dass Jakob, Jazz und Luzian in der selben Gewichtsklasse antreten werden und Paul gerade so das Mindestgewicht für den am Nachmittag stattfindenden Landesausscheid zum Deutschen Jugendpokal erreicht hat. Kurz nach 10:00 Uhr wurde die LEM eröffnet und die Kämpfe begannen. Hier kam nun die zweite neue Erfahrung. Diesmal für unsere Trainer, denn es durfte während des Kampfes nicht gecoacht werden. Es bestand lediglich die Möglichkeit einer 20-sekündigen Auszeit, in der man seinen Schützling instruieren konnte. Die dritte Erfahrung war dann, dass die Trauben bei einer LEM wesentlich höher hängen als bei so manch anderem Turnier und so konnten sich unsere drei Jungs in der 50 kg-Klasse leider nicht durchsetzen. Alle drei schieden bereits in der Poolrunde aus. Allerdings konnten sie jede Menge Erfahrungen mitnehmen, hatten sie doch alle je drei Kämpfe zu bestreiten. Für Paul war es die erste LEM überhaupt, in die er mit einem Freilos starten konnte. In Runde zwei sicherte er sich mit Ippon den Einzug ins Halbfinale. Hier traf er auf einen der Favoriten seiner Gewichtsklasse und hatte diesem nichts entgegenzusetzen. Leider konnte er sich im Kampf um Platz drei ebenfalls nicht durchsetzen und so beendete er seine Kämpfe mit einem guten 5.Platz. Als Letzter im Bunde griff Leander ins Geschehen ein und sah sich gleich im Auftaktkampf dem Topsportler im Limit bis 37 kg gegenüber. Dieser fackelte nicht lange und so fand sich Leander in der Trostrunde wieder. Dort sicherte er sich mit zwei Siegen den Einzug ins kleine Finale, in dem er leider kalt erwischt wurde. Der erreichte 5.Platz geht nach den tollen Kämpfen aber dennoch in Ordnung. Nun hatten wir erstmal Zeit für eine Mittagspause, bevor am Nachmittag die Mannschaftswettkämpfe beginnen sollten. Rechtzeitig um halb eins traf auch die Verstärkung in Form von Matthias und Tim am Wettkampfort ein. Nach dem Gang zur Waage stand fest, dass wir erfreulicherweise alle Gewichtsklassen besetzen können. Für die 37 kg - Klasse standen Paul und Leander bereit. Die 42 kg - Klasse besetzte Matthias. Jakob startete in der Klasse bis 48 kg. Luzian und Jazz vervollständigten das Team im Limit bis 55 kg und Tim wurde für die Klasse über 55 kg gesetzt. Unsere Jungs haben sich wacker geschlagen und konnten erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Auch wenn sie gegen die beiden Topteams vom PSV Rostock und vom 1. Schweriner JC keine Chance hatten, gaben sie ihr Bestes. In der dritten Begegnung standen ihnen dann nur drei Gegner vom PSV Ribnitz Damgarten gegenüber. So konnten Leander und Matthias kampflos Punkte einfahren. Es musste nur noch ein Sieg her, welcher sich jedoch einfach nicht einstellen wollte. Vor dem letzten Kampf gegen den Ueckermünder JC holte Jens nochmal die Jungs zusammen, um die Moral der Truppe, die etwas gelitten hatte, wieder anzuheben. Auch der UJC konnte eine Gewichtsklasse nicht besetzen, sodass ein Punkt bereits sicher war. Doch es mussten noch zwei weitere Siege her, um dieses Match zu gewinnen. Den Anfang machte Leander mit einer schönen Wurftechnik links, die mit Ippon belohnt wurde. Als nächstes holte Matthias den kampflosen Punkt ab und übergab an Jakob. Auch dieser kämpfte wie ausgewechselt und nutzte einen Fehler seines Gegners zum Konter mit anschließender Festhalte bis zum Ippon. Luzian ließ sich durch die aufkommende Euphorie anstecken und kämpfte wie entfesselt. Zu guter Letzt bezwang er seinen Gegner am Boden und wurde damit seinem Spitznamen "Bodenbiest" erneut gerecht. Als letzter ging Tim auf die Matte, konnte aber die besprochene Strategie nicht 100%ig umsetzen. Ein leichtes Straucheln reichte schließlich seinem Gegner, um ihn festzuhalten. Das Endergebnis lautete also 4:1 für uns und damit der vierte Platz in der Gesamtwertung. Insgesamt war es für die Jungs ein tolles Erlebnis und nach der anfänglichen Zurückhaltung kamen sie zum Schluss richtig aus sich heraus. Das besondere Flair eines Mannschaftswettkampfes war somit die vierte neue Erfahrung und für unsere Trainer wurden die derzeit sichtbaren Stärken und Schwächen ihrer Schützlinge Erfahrung Nummer fünf.
Am Sonntag stellte sich Lisa bei der LEM der Männer und Frauen der Konkurenz. Im ersten von zwei Kämpfen stand sie Julia Kobel vom Gadebuscher JC gegenüber, die sie mit einer geschickten Kombination von Uchi Mata zu O uchi gari zu Fall brachte, um sie anschließend mit Kesa gatame bis zum Ippon zu halten. Kampf zwei gegen Katja Sohst vom VfK Bau Rostock ging über die volle Kampfzeit. Nach ca. 20 Sekunden holte sich Lisa mit tiefer Ippon Seoi Nage einen ersten Wazari, konnte ihre Gegnerin aber nicht am Boden sichern. Im weiteren Verlauf des Kampfes holte sie sich einen zweiten Wazari für O goshi. Diesen Punktestand konnte Lisa über die Zeit bringen und wurde damit verdient Landesmeisterin im Limit bis 70 kg. Nach langer Wettkampfabstinenz war die Freude bei ihr entsprechend groß, so wie beim JSV, ist sie doch die erste Landesmeisterin bei den Frauen seit langer Zeit. Auch im Training ist Lisa eine Bereicherung für alle unsere Sportler, da das Niveau bei den Randorieinheiten merklich gestiegen ist. Nun wollen wir nur hoffen, dass sich die Jüngeren einiges in Sachen Konter und Kombination abschauen, um bei zukünftigen Meisterschaften im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden zu können.