Auch in diesem Jahr veranstalteten wir in den Sommerferien wieder unsere beliebte Paddeltour. Die begehrten Plätze waren schon lange ausgebucht und so ging es mit 15 Kindern in der vierten Ferienwoche auf Tour. In diesem Jahr mussten 86 km auf der Havel und den angeschlossenen Seen von Gleuensee bis Neustrelitz zurückgelegt werden. Los ging es mit einem Fußmarsch zum Bahnhof Greifswald, von dem wir mit dem Zug nach Prenzlau fuhren. Von dort aus brachte uns der Bus zu unserer Startposition am Gleuensee. Nachdem das Camp aufgebaut war und sich alle gestärkt hatten, ging es am Nachmittag ins "Eldorado" in Templin. Am Abend gab es Nudeln mit Tomatensoße, die traditionell über dem offenen Feuer zubereitet wurden. Nachdem sich alle den Bauch vollgeschlagen hatten, wurde noch das Logbuch geschrieben und ab gings in die Falle. Am zweiten Tag sollte es dann richtig losgehen, doch zuerst mussten wir auf die Boote warten. Nachdem diese nach dem Mittag geliefert wurden, ging es auf die 12 km lange Strecke nach Röddelin. In Templin machten wir einen Zwischenstopp und versorgten uns mit Eis. In Röddelin angekommen, standen schon die Zelte bereit, sodass genug Zeit zum Baden und Toben blieb. Die Köche bereiteten in der Zwischenzeit alles fürs Abendbrot vor. Nach einem weiteren Tag voller Frischluft fielen alle zufrieden ins "Bett". Das frühzeitige Schlafen war auch notwendig, denn schon die zweite Etappe war die längste - 28 km mit fünf Schleusen. Das war insgesamt ein harter Brocken und zwischendurch gab es so manches Motivationstief zu überwinden. Aber letztendlich bissen sich alle Paddler tapfer durch und nach knapp zehn Stunden war das Ziel Zootzen erreicht. Zum Aufladen der Paddelbatterien gab es leckere Pizza zum Abendbrot und die Kraft reichte auch fürs traditionelle Werwolf-Spielen am Havelufer. Die nächste Etappe führte uns an Fürstenberg vorbei zu einem schönen Campingplatz. Auch die allerjüngsten Paddler, die vorher den Luxus des Begleitfahrzeugs genutzt hatten, waren dieses Mal dabei. In der einen Schleuse, die auf dem Weg lag, wurde das allseits beliebte Schleusen-Lied angestimmt. Die Überwindung eines Fisch-Passes in Fürstenberg war eine weitere interessante Erfahrung. Das Burgerbraten und natürlich -essen waren am Abend ein weiteres Highlight und wer hätte gedacht, dass man am Grill Aluminiumfolien-Schutzbekleidung braucht... Mit dicken Burger-Bäuchen konnte auch dieser Paddeltag beendet werden. Nun ist ja Paddeln eine Wassersportart und da wird man auch mal nass. Aber die vierte Etappe definierte "Nass-Werden" neu. Frohgemut machten sich die Paddler am Vormittag auf den Weg nach Weesenberg. Zwischenzeitlich trotzten alle zunehmenden Schauern und auf den in der Schleuse geäußerten Wunsch nach noch mehr Wasser reagierte der Wettergott auch prompt... Klatschnass, aber übermütig und gutgelaunt kamen die fleißigen Paddler an. Auch wenn sie aufgrund einer Planänderung zunächst am Ziel vorbeischossen, so entschädigte doch "Duschen satt" für die Mühen. Und ehe wir uns versahen, stand schon die letzte Etappe nach Neustrelitz bevor. Mittlerweile hatten sich alle Bootsbesetzungen gut eingespielt und so kamen wir prima voran. Am Ziel ließen sich die erschöpften, aber zufriedenen Paddler in die Fluten des Zierker Sees fallen. Am Nachmittag konnten die "lieben Kleinen" sich noch auf dem Spielplatz austoben und mit einem Eis stärken, bevor es zum Abendbrot großartige Spaghetti Bolognese gab. Den Abschluss des Abends bildete wie so oft das Werwolf-Spielen - super gruselig im Dunkeln mit Kerzen, Musik und der besten Spielleiter-Stimme überhaupt. In der letzten Nacht schliefen alle im Bootshaus, quasi direkt auf dem Wasser. Auch wenn es etwas zugig war, so war das doch noch mal etwas Anderes als das Schlafen im Zelt. Am nächsten Tag gings nach dem Frühstück wieder mit dem Zug zurück nach Greifswald und nach einem letzten Eis zurück zum Startpunkt in Neuenkirchen. So fand wieder einmal eine Paddeltour voller Spaß, Anstrengung und Frischluft ihren Abschluss, aber wir wissen ja - nach der Paddeltour ist vor der Paddeltour...